Diese Veranstaltung findet ausschließlich online statt.
Diskriminierung und Rassismus sind fester Bestandteil der Lebensrealität von jungen Menschen mit Fluchterfahrung. Ihre Unterstützung im Umgang mit Diskriminierung und Rassismus muss daher auch Teil unserer Arbeit sein. Wie jedoch diese Aufgabe genau zu bewerkstelligen ist, stellt nicht selten eine Herausforderung dar, nicht zuletzt da hier große Unsicherheiten bestehen.
Wie können wir junge Menschen im Umgang mit Diskriminierung und Rassismus unterstützen und empowern? Die Online-Tagung nähert sich dieser Frage aus verschiedenen Perspektiven und verschafft damit einen Überblick über Handlungsmöglichkeiten auf der rechtlichen, pädagogischen und zivilgesellschaftlichen Ebene.
Neben mehreren Vorträgen sind außerdem verschiedene interaktive Formate vorgesehen, die einen Austausch über Erfahrungen und (Best-)Practices sowie Diskussion und Vernetzung ermöglichen.
Dokumentation:
Interview & Austausch – Rassistische Diskriminierung und Empowerment von jungen Geflüchteten
Newroz Duman, Jugendliche ohne Grenzen/ Initiative 19.Februar
Welche Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen machen geflüchtete Jugendliche in Deutschland? In dem Interview schildert Newroz Duman wie Diskriminierung und Rassismus den Lebensalltag geflüchteter Jugendlicher prägen und wie eine empowermentorientierte Arbeit diese Jugendlichen unterstützen kann.
Vortrag – Grundlagen des rechtlichen Diskriminierungsschutzes
Betül Gülșen, Rechtsanwältin
Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es, um sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen? Der Vortrag führt in die Grundlagen des rechtlichen Diskriminierungsschutzes ein. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten und Grenzen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sowie des neuen Berliner Landesantidiskriminierungsgesetzes (LADG).
Vortrag – Diskriminierungsschutz im Kontext von Flucht und Asyl
Marcus Reinert, Opferperspektive – Solidarisch gegen Diskriminierung, Rassismus & rechte Gewalt e.V.
Diskriminierungserfahrungen treffen Geflüchtete in einer besonders vulnerablen Situation, insbesondere, wenn sie sich noch im Asylverfahren befinden.
In dem Vortrag werden praktische und rechtliche Probleme in der Diskriminierungsberatung für geflüchtete Menschen beleuchtet. Dabei wird insbesondere auf Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt, dem Wohnungsmarkt, bei Behörden und in Gemeinschaftsunterkünfte eingegangen.
Zur Präsentation als PDF-Datei
Austausch – Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von geflüchteten Jugendlichen im Kontext eurer Arbeit
Adora Udogwu & Janina Rost │ Bundesfachverband umF e.V
In diesem interaktiven Format wird der Blick auf den eigenen Arbeitskontext gerichtet. Im Fokus dieses Austausches stehen die Erfahrungen und Perspektiven der Teilnehmenden bezüglich der Frage, wie Fachkräfte Jugendliche im Umgang mit Diskriminierung und Rassismus unterstützen können.
Vorstellung – Opferperspektive – Beratung für Betroffene von rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung
Marcus Reinert, Opferperspektive – Solidarisch gegen Diskriminierung, Rassismus & rechte Gewalt e.V.
Die Opferperspektive bietet seit 1998 im Land Brandenburg eine professionelle Beratung für Betroffene rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung, deren Freund*innen, Angehörige und Zeug*innen an. In dem Input werden beide Beratungsangebote vorgestellt.
Vortrag – „Einen Gleichwertigkeitszauber wirken lassen…“ – Impulse für eine rassismuskritische und empowermentorientierte Jugendarbeit mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung
Berivan Köroğlu, Ju:an-Praxisstelle: Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit
Der Begriff „Empowerment“ begegnet uns vielfach im Berufsalltag und gehört zu den Grundsätzen einer rassismuskritischen Jugendarbeit mit jungen Menschen mit Fluchterfahrung. Aber ist denn alles „Empowerment“, wo überall „Empowerment“ draufsteht? In diesem Vortrag blicken wir in die Geschichte des Empowerments und vergegenwärtigen uns, was Empowerment aus einer rassismuskritischen Perspektive bedeutet. Und nicht zuletzt gehen wir den zentralen Fragen nach: Wie kann ich aus meiner Positionierung heraus eine empowermentorientierte Jugendarbeit in meiner Praxis etablieren und welche Tools brauchen ich, um diese nachhaltig zu stärken?
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Workshop I – Empowerment und Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe – Wie kann das gehen?
Mohammed Jouni, Mitbegründer und Aktivist Jugendliche ohne Grenzen (JoG); Vorstand BumF, Empowerment-Trainer; Sozialarbeiter im Beratungs- und Begleitungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen (BBZ)
Im Workshop werden Praxisbeispiele aus Trainings mit jugendlichen Geflüchteten innerhalb und außerhalb der stationären Jugendhilfe vorgestellt. Auch werden Elemente und Methoden der Empowermentarbeit vorgestellt, um einen tiefergehenden Einblick in das Konzept zu erhalten. Der Workshop lädt dazu ein, sich über Empowerment als Chance in der Kinder- und Jugendhilfe im Kontext der Arbeit mit jungen Geflüchteten auszutauschen.
Workshop II – Partizipation und Empowerment von jungen Menschen in der (politischen) Projektarbeit
Gerlinde Becker, Projektreferentin “Kenne deine Rechte”, Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Am Beispiel des Projektes „Kenne deine Rechte – Perspektiven und Empowerment für junge Geflüchtete in Niedersachsen“ vom Flüchtlingsrat Niedersachsen wird der Entstehungs- und Umsetzungsprozess eines empowermentorientierten Projektes in der (politischen) Projektarbeitet erörtert und gemeinsam kritisch reflektiert.
Der Workshop bietet eine Plattform um sich gemeinsam über die Formen, Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation und des Empowerments junger Geflüchteter in Projekten von politisch arbeitenden Organisationen auszutauschen.
Zur Präsentation als PDF-Datei
Markt der Möglichkeiten – (Best)Practices stellen sich vor
Biplab Basu, Berliner Arbeitskreis „Schutzräume sichern!“
Mohamed Bah, Isaatou Camara & Insa Bertram, Projekt „Empowered by myself“, Fluchtraum Bremen e.V.
Vincent da Silva & Philipp Millius, Bundesweites Bleiberechtsnetzwerk
Sima Vortkamp, Empowerment Akademie, Coach e.V. – Kölner Initiative für Bildung und Integration junger Migrant*innen
Auf dem Markt der Möglichkeiten werden vier verschiedene rassismuskritische und empowermentorientierte Projekte vorgestellt und kritisch reflektiert. In einem gemeinsamen Lernraum sollen sowohl Impulse gesetzt sowie Tipps und Hinweise vermittelt werden, worauf bei der Konzeption und Umsetzung solcher Projekte zu achten ist.
Austausch – Wie können wir rassismuskritisch und empowermentorientiert arbeiten
Adora Udogwu & Janina Rost │ Bundesfachverband umF e.V.
Auch dieser Austausch regt zur kritische Reflexion des eigenen Arbeitskontextes an. Basierend auf den Inputs des zweiten Tages setzen sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander, wie ein rassismuskritischer und empowermentorientierter Ansatz in der eigenen Arbeit implementiert werden kann.
Förderung: Eine Veranstaltung der Projekte
Fokus – Perspektiven junger Geflüchteter im Kontext neuer gesellschaftlicher und rechtlicher Diskurse, finanziert durch die Aktion Mensch, die Freudenbergstiftung und die UNO-Flüchtlingshilfe
und „Vom Willkommen zum Ankommen“, finanziert aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds.
Online-Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht verfügbar.