Dokumentation: Empowerment-Training für Sozialarbeitende, die mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeiten
Zeit
26.09.2022
10:00 - 17:00
Ort
Global Village
Am Sudhaus 2
12053 Berlin
Inhalt

Empowerment-Training für Sozialarbeitende[1], die mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeiten

Zeit und Ort: 26.09.2022, 10 – 17 Uhr, Global Village, Am Sudhaus 2, 12053 Berlin Neukölln, Patrice-Lumumba-Galerie LILA INTERN

Die Veranstaltung ist kostenlos.

Anmeldefrist ist der 18. September 2022.

Für Schwarze Menschen / Menschen of Color / Menschen mit Fluchterfahrung / Menschen mit Migrationserfahrung (und anderen Selbstbezeichnungen (2) – einfachheitshalber benutzen wir fortan „Interessierte“) sind Rassismus, Sexismus und weitere Formen von Diskriminierung Teil des Lebens und auch Teil des Arbeitsalltags. Wir arbeiten in einem ständigen Spannungsfeld von eigenen Rassimuserfahrungen und denen unsererAdressat*innen, für die diese Erfahrungen einen starken Einfluss auf ihre psychische und soziale Stabilität haben können.

Soziale Arbeit kann unterstützende Strukturen anbieten, um einen Umgang mit Othering und schmerzhaften Ausschlusspraxen zu finden. Dabei seid Ihr wichtige Begleitende in diesem Prozess, denn Ihr bietet mit Euren vielfältigen Erfahrungen, Fähigkeiten, Eigenschaften und Lebensentwürfen unterschiedliche Bezugspunkte.

Zeitgleich gibt es aber häufig auch die Erfahrung, dass wir als „Antidiskriminierungsspezialist*in“ oder „Diversityexpert*in“ benutzt (darauf reduziert) werden, auch wenn wir damit nicht vordergründig zu tun haben (zu tun haben wollen). Sind wir zudem die einzige Person im Team mit Rassismuserfahrung, dann sind auch die Möglichkeiten der gemeinsamen Reflexion und der Bildung von Bündnissen begrenzt und mensch fühlt sich zuweilen machtlos und handlungseingeschränkt.

Der Workshop bietet für Interessierte aus dem breiten Feld der Sozialen Arbeit einen Raum, um in einen Erfahrungsaustausch zu empowernden, individuellen als auch kollektiven Strategien im Umgang mit (eigenen) Rassismuserfahrungen zu kommen.

Auch wenn die Erfahrungen mit Rassismen im Vordergrund stehen, beinhaltet unsere Ausrichtung intersektionale Perspektiven, womit wir unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen sichtbar und besprechbar machen können. Audre Lorde (3) sagt dazu sehr eindrücklich: „There is no such thing as a single-issue struggle because we do not live single-issue lives.“

Wir arbeiten prozessorientiert und haben eine emanzipatorisch-kritische Bildner*innen-Perspektive. Wir haben ein breites Repertoire an Methoden und interaktiven Formaten. Wir werden gemeinsam mit Euch Begriffe begreifen, Strukturen analysieren und gemeinsam in dem Format der „reflexiven Praxis“ machtkritisch und diskriminierungssensibel Handlungsoptionen erarbeiten und erweitern. Dazu nutzen wir auch Methoden der Biografie- und Theaterarbeit.

Zielgruppe: Dieser Workshop richtet sich an Schwarze Menschen / Menschen of Color / Menschen mit Fluchterfahrung / Menschen mit Migrationserfahrung (und anderen Selbstbezeichnungen*), die selbst von Rassismus betroffen sind. Angesprochen sind vor allem Fachkräfte, die im breiten Feld der Sozialen Arbeit tätig sind.

Achtsamkeit, Wertschätzung und Respekt sind wichtige Voraussetzungen, um gemeinsam in Empowerment-Räumen zu arbeiten und zu reflektieren. Dies bedeutet aber nicht, dass diese Räume frei von Verletzungen und / oder Trigger sein werden. Unsere emanzipatorische und kritische Bildner*innen-Perspektive hat zwar immer einen Blick auf diese Prozesse, aber als Teil der Gruppe liegt die Verantwortung auch in Euren Händen. Wir setzen die Bereitschaft zur Selbstreflexion voraus und freuen uns auf Euch.

 

Referent*innen

Nastaran Tajeri-Foumani: ex-Sozialarbeiter*in, Berater*in für pädagogisches Handeln in der Einwanderungsgesellschaft, Empowerment-Trainer*in, freiberufliche Bildungsreferent*in, Moderator*in, Musiker*in und Gastdozent*in an der ASH Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Rassismus und Diskriminierung, Antimuslimischer Rassismus, Flucht und Migration, Versicherheitlichung des öffentlichen Raumes (Racial Profiling), reflexive pädagogische Praxis, Queerfeminismus.

Mohammed Jouni: Empowerment-Trainer, freiberuflicher Referent in der politischen Bildungsarbeit in den Bereichen Flucht, Migration, Diskriminierung und Rassismus. Langjährige Erfahrungen in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Seit 2016 Seminarleitung in dem Projekt „Bildungsbausteine gegen Muslimfeindschaft“. Mitbegründer von Jugendliche ohne Grenzen (JoG) sowie Vorstandsmitglied des BumF.

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[1] Schwarze Menschen / Menschen of Color / Menschen mit Fluchterfahrung / Menschen mit Migrationserfahrung (und anderen Selbstbezeichnungen*- einfachheitshalber benutzen wir fortan „Interessierte“

[2] Hinweis: wir sind uns durchaus bewusst, dass diese Bezeichnungen sehr unterschiedlich gewählt werden und es immer wieder auch zu Irritationen kommt, ob mensch auch gemeint ist oder ob mensch nicht gemeint ist. Wir bitten euch bei Unsicherheit euch an uns zu wenden und wir schauen dann gemeinsam, ob eine Teilnahme möglich ist.

[3]  Audre Lorde, “Learning from the 60s,” in Sister Outsider: Essays & Speeches by Audre Lorde (Berkeley, CA: Crossing Press, 2007), 138.

 

Die Veranstaltung ist kostenlos, die Verköstigung ist inklusiv. Anfallende Fahrtkosten werden erstattet.

+++Hinweis: Aufgrund eines technischen Problems des Anmeldesystems kommt es dazu, dass derzeit in manchen Fällen der Versand einer Anmeldebestätigung nicht funktioniert. Wenn dies der Fall ist und Sie sich unsicher sind, ob Ihre Anmeldung funktioniert hat, wenden Sie sich gerne an Maren Belinchón: m.belinchon@b-umf.de+++

 

Ausschreibung als PDF

 

 

Förderung:

Eine Kooperatiosveranstaltung der Projekte “Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen” (Dieses Projekt wird durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke und die Aktion Mensch gefördert) und “Fokus – Perspektiven junger Geflüchteter im Kontext neuer gesellschaftlicher und rechtlicher Diskurse“ (Dieses Projekt wird durch die Aktion Mensch, die Freudenbergstiftung und die UNO-Flüchtlingshilfe gefördert.)

Anmeldung

Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht möglich.