Vertiefungsseminar „Geschlechtsspezifische Verfolgung von Mädchen und jungen Frauen“
Zeit
27.11.2023
10:00 - 13:30
Ort
Online Seminar
Diese Veranstaltung findet ausschließlich online statt.
.
Inhalt

Menschen fliehen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Insbesondere für Mädchen* und junge Frauen* ergeben sich darüber hinaus spezifische Fluchtgründe, die an das Geschlecht und/ oder die sexuelle Orientierung geknüpft sein können. Sie fliehen beispielsweise aufgrund sexueller oder häuslicher Gewalt, Zwangsheirat oder drohender Genitalverstümmelung (FGM/C, Female Genital Mutilation).

In Deutschland wird die geschlechtsspezifische Verfolgung als Fluchtgrund rechtlich anerkannt. Betroffene geschlechtsspezifischer Verfolgung sind als besonders schutzbedürftige Personen im Sinne der Aufnahmerichtlinie anzusehen und haben als solche besondere Verfahrensgarantien.

In der Praxis zeigt sich jedoch eine große Diskrepanz zwischen der von Fachberatungsstellen beobachteten Anzahl von Betroffenen und der sehr geringen Anzahl der tatsächlichen Anerkennungen im Asylverfahren. Hinzukommt, dass es flächendeckend an einer frühzeitigen systematischen Identifizierung von Betroffenen fehlt und Mädchen* und junge Frauen* kaum Zugang zu Informationen zu den eigenen Rechten haben.

Infolge kommt diese herausfordernde Aufgabe den Unterstützungsstrukturen von geflüchteten Mädchen* und jungen Frauen* zu. Für Fachkräfte, die mit dieser Personengruppe arbeiten, ist daher eine Sensibilisierung bezüglich einer potentiellen Betroffenheit von geschlechtsspezifischer Verfolgung besonders wichtig. Um Betroffene über ihre Rechte zu informieren und dabei zu unterstützen, diese im Asylverfahren geltend zu machen, müssen Fachkräfte über den einschlägigen rechtlichen Rahmen informiert zu sein.

In dem Vertiefungsseminar „Geschlechtsspezifische Verfolgung von Mädchen und jungen Frauen“ werden daher Fragen wie diese geklärt:

  • Welche Erfahrungen von Mädchen* und jungen Frauen* können als geschlechtsspezifische Verfolgung identifiziert werden?
  • Welche geschlechtsspezifischen Rechte gibt es im Asylverfahren?
  • Wie können geschlechtsspezifischen Verfolgungsgründe wirksam im Asylverfahren geltend gemacht werden?

Neben einem umfangreichen theoretischen Input mit konkreten Fallbeispielen wird es auch Raum für Fragen, Austausch und Diskussion geben.

Referentin: Claire Deery, Rechtsanwältin

 

Zur Dokumentation

 

Hinweis: Es gibt ein begrenztes Kontingent an Soliticktes für junge Menschen, Ehrenamtliche, Aktivist*innen aus selbstorganisierten Strukturen o.ä.. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an die veranstaltung@b-umf.de. Die Plätze können erst kurzfristig vergeben werden. Wir melden uns dazu spätestens am 23.11.2023 mit einer Antwort zurück.

Förderung: Die Workshop-Reihe findet im Kontext unseres Projekts „Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen. Gendersensible Soziale Arbeit mit jungen Geflüchteten“ statt. Dieses Projekt wird durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke und die Aktion Mensch gefördert.

 

Aktion MenschDeutsche Jugendmarke

Anmeldung

Buchungen sind für diese Veranstaltung nicht möglich.