Die Unterzeichner*innen sehen mit großer Sorge, dass die Rechte junger Geflüchteter in Deutschland beschnitten werden und Hilfebedarfe von öffentlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe zum Teil pauschal geringer eingeschätzt werden. Hintergrund sind Erlasse und Empfehlungen verschiedener Bundesländer, die eine Qualitätsabweichung für etwa 16-jährige männliche unbegleitete Geflüchtete ermöglichen, die aber mit dem geltendem Recht – so ein aktueller umfassender Fachbeitrag – nicht im Einklang stehen. Die Unterzeichner*innen sehen das Primat der Kinder- und Jugendhilfe – die Vorrangstellung der Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe – und die Rechtsstaatlichkeit verletzt und fordern eine Rückkehr zu diesen Prämissen einer demokratisch verfassten Jugendhilfe. Sie fordern zudem die Kinder- und Jugendhilfe für alle jungen Menschen rechtebasiert auszugestalten.
Der vollständige Zwischenruf kann hier heruntergeladen werden.
Erstunterzeichner*innen
- AWO Bundesverband e.V.
- Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.
- Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft e.V.
- Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe e.V.
- Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e.V.
- Deutscher Caritasverband e. V.
- Deutscher Paritätische Gesamtverband – Gesamtverband e.V.
- Diakonie Deutschland e.V.
- Die Kinderschutz-Zentren e.V.
- Evangelischer Erziehungsverband e.V.
- Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V.
- Internationaler Bund (IB)
- Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.
- MINA – Leben in Vielfalt e.V.
- terre des hommes Deutschland e. V.
- Dr. Mechthild Wolff, Hochschule Landshut, Studiengangsleitung Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe
- Dr. Timo Ackermann, Alice Salomon Hochschule Berlin, Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe
- Norbert Struck, Berlin