Im Rahmen des Deutschen Jugendhilfetages im Mai 2025 fand eine Kooperationsveranstaltung mit dem BuMF, der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGFH) , dem Bundesforum Vormundschaften und UNICEF statt.
In der Veranstaltung mit dem Titel: „Wir sind geflüchtet, aber wir haben noch Träume“ berichteten junge Geflüchtete über ihre subjektiven Erfahrungen ihres Ankommens. Drei der jungen Männer sind 2016 nach Deutschland gekommen, einer von Ihnen im Jahr 2021. Alle haben einen erfolgreichen Weg, sie berichteten jedoch auch über Freunde, die es „nicht geschafft haben“.
Sie sprachen darüber, wie sie die Unterstützung durch die Jugendhilfe erlebt haben, was sie für gut befunden, was sie sich anders gewünscht hätten und wo sie heute stehen. Sie adressierten ihre Erfahrung an Fachkräfte, diskutierten sodann mit ihnen im Rahmen einer gut besuchten Podiumsdiskussion, was gute Kinder- und Jugendhilfe leistet und welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für gute und teilhabeorientierte Betreuung in der Kinder- und Jugendhilfe gegeben sein müssen.
Vor allem hätten sie gebraucht:
- Information über ihre Rechte und darüber, wie die Kinder- und Jugendhilfe eigentlich funktioniert, damit sie sich in ihren eigenen Belangen beteiligen können.
- Eine engere Beziehung zu den Betreuer*innen, damit sie im neuen Lebensumfeld Vertrauen fassen können.
- Vormünder, die genügend Zeit haben, ihnen gut zuzuhören und gemeinsam mit ihnen im Hilfeplanprozess den individuellen Bedarf klären und welche Hilfen erforderlich sind.
- Und einen planvollen, gut gestalteten Übergang in die Selbstständigkeit mit Anschlusshilfen, anstatt harte Abbrüche bei Volljährigkeit und Zuweisung in die Sammelunterkunft für geflüchtete Menschen.
Als sehr wichtig dafür, sich Ziele setzen und Wege finden zu können wurde von Ihnen der Kontakt und Austausch mit Peers beschrieben, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten, aber schon länger in Deutschland waren und ihnen geholfen haben – bswp. über lokale Careleaver-Organisationen.
Wann war die Unterstützung durch die Jugendhilfe gelungen? Die jungen Menschen berichten, dass sie dann Vertrauen gefasst hätten und sich unterstützt gefühlt hätten, wenn Fachkräfte ihnen zugehört haben, wenn sie das Gefühl hatten, dass sich für ihre Sichtweise interessiert wurde. Und wenn sich die Fachkräfte für sie eingesetzt hätten.