In Pflegefamilien und stationären Jugendhilfeeinrichtungen leben zahlreiche junge Geflüchtete aus Afghanistan. Unsere Interviews mit Fachkräften, geflüchteten Jugendlichen und Pflegeeltern zeigen: Die Angst vor Abschiebungen und Ablehnungen von Asylanträgen führen zu Verunsicherung, schwindender Motivation zur Integration und erheblichen psychischen Belastungen. Das Engagement von Gastfamilien, Schulen, Ausbildungsbetrieben und Fachkräften der Jugendhilfe wird hierdurch konterkariert.
Die Bundesregierung hält jedoch weiterhin daran fest, dass es sichere Gebiete in Afghanistan gebe. Am 25. Oktober 2017 soll bereits der nächste Abschiebeflug geplant sein. Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF), die Diakonie Deutschland, die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) und das Kompetenzzentrum Pflegekinder fordern die (designierte) Bundesregierung auf sich für eine Zukunftsperspektive der jungen Menschen einzusetzen und die Abschiebungen zu stoppen.