UNHCR legt Zahlen vor: Mehr als 108 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht

Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat den aktuellen Global Trends Bericht 2022 vorgelegt. Aufgrund des Krieges in der Ukraine, aber auch Konflikten in anderen Ländern, wie dem Sudan, zum Teil verstärkt durch klimabedingte Faktoren, waren im vergangenen Jahr mehr Menschen als je zuvor aus ihrer Heimat vertrieben. Mehr als 108 Millionen Geflüchtete weltweit. Das ist – 19,1 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2021 – ein neuer Höchstwert.

Der Großteil der Menschen ist innerhalb des eigenen Landes vertrieben. 70 Prozent der geflüchteten Menschen, die internationalen Schutz benötigen, lebten in Nachbarländern ihrer Herkunftsländer.

Die Türkei hat mit fast 3,6 Millionen Flüchtlingen die meisten Menschen weltweit aufgenommen, gefolgt von der Islamischen Republik Iran mit 3,4 Millionen.

Kinder machen 30 Prozent der Weltbevölkerung aus, aber 40 Prozent aller gewaltsam vertriebenen Menschen.

Im Jahr 2022 stellten rund 51.700 unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder (UASC – Unaccompanied Asylum-Seeking Children and Young People) neue Asylanträge, was einem Anstieg von 89 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und mit dem allgemeinen Anstieg der Neuanträge übereinstimmt. Obwohl die Zahl der Länder, die über UASC berichten, von 50 im Jahr 2021 auf 56 im Jahr 2022 gestiegen ist, sind die Informationen nach wie vor begrenzt, weshalb die Zahlen wahrscheinlich deutlich zu niedrig angesetzt sind.

Zum Global Trends Report. (PDF, Englisch)