Antwort der Bundesregierung: Immer weniger Schutz für unbegleitete Minderjährige

Die Schutzquoten bei unbegleiteten Minderjährigen sind im Jahr 2018 stark gesunken. Dies obwohl die fünf Hauptherkunftsländer (Afghanistan, Eritrea, Somalia, Guinea und Syrien) dieselben sind, wie im Jahr 2017. Maßgebliche Verbesserungen der Situation in den Herkunftsländern, die ein drastisches Sinken der Schutzquoten erklären würden, fehlen jedoch, wie etwa der aktuelle Lagebericht zu Afghanistan zeigt.

 

Bereinigte Gesamtschutzquote* bei unbegleiteten Minderjährigen

2016 94,53 %
2017 81,27 %
1. Quartal 2018 60,6 %
2. Quartal 2018 59,2 %

* Schutzquote ohne Berücksichtigung formeller Entscheidungen

 

Das Sinken der Schutzquote beobachtet der Bundesfachverband umF (BumF) mit großer Sorge, da die tatsächliche Gefährdungssituation für Minderjährige in den jeweiligen Herkunftsländern insgesamt unverändert ist. Der BumF mahnt daher größte Sorgfalt bei der Prüfung der asylrechtlichen Schutzvoraussetzungen an, da Fehlentscheidungen zu Rückführungen in erhebliche Gefährdungen führen können – nicht der politische Wille, sondern rechtebasierte Verfahren und der Schutz von Minderjährigen müssen entscheidend sein.