Vor einem halben Jahr trat das “Chancenaufenthaltsgesetz” in Kraft: Geduldete, die länger als fünf Jahre in Deutschland leben, sollen dadurch eine Chance auf ein dauerhaftes Bleiberecht bekommen.
Wie viele Menschen konnten bisher davon profitieren? Wie viele Anträge wurden gestellt und wer hat den “Aufenthalt auf Probe” bekommen?
Der Mediendienst Integration hat nach 6 Monaten eine Zwischenbilanz gezogen:
Mindestens 49.000 Menschen in Deutschland haben das neue “Chancenaufenthaltsrecht” beantragt. Davon wurden bisher rund 17.000 Anträge bewilligt und rund 2.100 Anträge abgelehnt, wie eine Umfrage des Mediendienstes unter den Bundesländern ergab.
137.373 Geduldete haben zum Stichtag am 31. Oktober 2022 die fünfjährige „Voraufenthaltszeit“ erfüllt und könnten den ChancenAufenthalt beantragen. Das bedeutet aber nicht, dass sie alle durch das Chancenaufenthaltsgesetz ein dauerhaftes Bleiberecht bekommen. Denn nach dem 18-monatigen Chancenaufenthalt müssen sie eine Reihe weiterer Voraussetzungen erfüllen, um ein anschließendes Bleiberecht zu bekommen und nicht in die Duldung zurückzufallen.
In der Gesetzesbegründung wurde davon ausgegangen, dass nur etwa 98.000 Personen überhaupt einen Antrag auf das Chancenaufenthaltsrecht stellen werden und letztlich nur 33.500 Personen ein dauerhaftes Bleiberecht erhalten werden. Der Rest würde demnach in die Duldung zurückfallen.
Zur Bilanz vom Mediendienst Integration.