Am feministischen Kampftag, den 8. März 2024, startete die Social Media-Kampagne “Solidarität ohne Grenzen. Unser Feminismus ist antirassistisch!” Die Kampagne wurde im Rahmen des Projekts “Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen” koordiniert. Die teilnehmenden Organisationen zeigen im Rahmen der Kampagne Haltung und formulieren Forderungen für die Rechte und die Sicherheit von geflüchteten Mädchen und FLINTA*-Personen. Bis zum 21. März 2024 werden auf den Social Media-Kanälen des BuMFs Statements der teilnehmenden Organisationen veröffentlicht.

Dieser feministische Kampftag und die Kampagne finden statt im Kontext einer Zeit, in der rassistische Stimmen immer lauter werden, politische Entscheidungen hin zu mehr Abschottung und Abschiebungen fallen, die Unterbringungssituation von geflüchteten Kindern und Jugendlichen sich zunehmend katastrophal gestaltet… Dabei finden die Rechte geflüchteter Mädchen und FLINTA* weiterhin nicht den Platz auf der politischen Agenda, den sie haben sollten, sie werden nicht angemessen berücksichtigt und geschützt. Ziel der Kampagne ist es daher, Haltung zu zeigen, Missstände zu thematisieren und politische Forderungen für die Sicherheit und Selbstbestimmung aller Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt zu stellen.

Statement von Women in Exile

Post-Text:

Solidarität ohne Grenzen: Unser Feminismus ist antirassistisch!
Am 8. März werden wir auf die Straße gehen und die Doppelmoral der herrschenden Politik anprangern und fordern:
– Bewegungsfreiheit
– Abschaffung von Rassismus und GEAS!!
– Kein Lager für Frauen und Kinder, Abschaffung aller Lager!
– Recht zu kommen, Recht zu gehen, Recht zu bleiben!!!
Statement von Xenion e.V.

Post-Text:

“Viele unserer Klient*innen haben sowohl sexualisierte Gewalt als auch Rassismus erfahren – wir müssen beides zusammen denken, benennen und bekämpfen.”

Statement der BafF e.V.

Post-Text:

“Der aktuelle menschenverachtende Diskurs zu Migration entsetzt uns: Gesetzliche Änderungen beschneiden die Rechte geflüchteter Menschen. Deshlab brauchen wir antirassistischen Feminismus, nicht nur am 8. März. Denn alle haben gleichermaßen ein Recht auf Gesundheit, unabhängig von Gender, Herkunft und Aufenthaltstitel!” Lisa vom Felde & Marie-Claire Wygand (BafF e.V.)

Statement von agisra e.V.

Post-Text:

“Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* ist kein “importiertes Problem”, sondern hausgemacht! Patriarchale Gewalt ist überall. Rassistische Parolen wie diese sind zu gefährlich, um sie weiterhin stillschweigend hinzunehmen. Wir müssen laut sein und zeigen, was wir von rechten Narrativen halten: nämlich gar nichts

Statement vom KOK e.V.

Post-Text:

“Wir fordern die Anerkennung von geschlechtsspezifischer Gewalt als Fluchtgrund in der Umsetzung des Asylrechts. Frauen, Mädchen und queere Menschen, die fliehen, weil sie in ihren Herkunftsländern physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erleben, müssen in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt werden.”

Statement der KuB e.V.

Post Text:

“In unserer Arbeit sehen wir täglich, wie das Asylsystem FLINTA* im Stich lässt und entrechtet. Anerkennung spezifischer Fluchtgründe, geeignete Unterbringung außerhalb von Sammelunterkünften und Zugang zu angemessener Unterstützung, Sprachmittlung sowie medizinischer Versorgung sind Minimalforderungen!”

Statement von Lifeline - Vormundschaftsverein im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.

Post-Text:

“Antirassistischer Feminismus in der praktischen Arbeit bei lifeline bedeutet zu erkennen, dass geflüchtete Frauen* aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Migrationsgeschichte vor zusätzlichen Hürden und Diskriminierung stehen. Indem wir sie unterstützen tragen wir dazu bei, strukturelle Ungerechtigkeit zu überwinden.”

Statement von Mirjam Kruppa, Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, Thüringen.

Post-Text:

“Geflüchtete Mädchen und junge Frauen haben oft einen besonders schwierigen Weg gemeistert. Auch in Deutschland sind viele Mehrfachdiksriminierung ausgesetzt. Umso wichtiger ist mir, diese Mädchen und jungen Frauen in ihrem Selbstbewusstsein und in ihren Rechten zu stärken und ihre Teilhabemöglichkeiten zu verbessern.”

Statement vom Fluchtraum Bremen e.V.

Post-Text:

“Wir Frauen* und Mädchen* vom Beratungsangebot vom Fluchtraum Bremen e.V. fordern finanzielle Förderungen von Organisation, die für die Belange von geflüchteten Frauen* stehen und sichere Räume schaffen. Wir fordern eine solidarische Asyl- und Aufenthaltspolitik, explizit durch einen eigenen Aufenthaltsstatus.”

Statement von Mädchen Mischen Mit

Post-Text:

„Wir setzen uns für ihre Integration und Teilhabe ein, indem wir Isolation bekämpfen, Zugang zu Bildung und Gesundheit verbessern. Dies umfasst den Abbau von Bildungshürden, Lehrer*innenfortbildungen zu Diskriminierungsthemen, psychologische Betreuung, Mentoring, und politische Vertretung für ein selbstbestimmtes Leben.”

Statement von Mädchenhaus Zwei 13 e.V.

Post-Text:

„Weibliche Geflüchtete sind von Mehrfachdiskriminierung betroffen und brauchen deshalb Einrichtungen und Räume, die Schutz und Rückzugsorte bieten, aber auch Möglichkeiten für Austausch, Selbstbestimmung und Ermächtigung! Eine grenzenlose Unterstützung kann nur mit einer feministischen und rassismuskritischen Haltung gelingen!“

Statement vom Gleichstellungsbüro Flensburg

Post-Text:

„Als Gleichstellungsbüro sind wir für geschlechtliche Gleichstellung zuständig. Dabei bemühen wir uns aber stets um einen intersektionalen Blick. So setzen wir uns z.B. für die Verbesserung der Situation von Frauen und queeren Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte ein.“

Statement von ZBBS - Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V.

Post-Text:

“Antirassistischer Feminismus bedeutet in unserer praktischen Arbeit, dass wir mit Frauen zu tun haben, deren Aufenthalt von Arbeit oder Ausbildung abhängt. Das kann zu Mehrfachdiskriminierungen und Abhängigkeitsverhältnissen zu den Arbeitgebenden führen und somit Ausbeutung nach sich ziehen.”

Statement vom BuMF e.V.

Post-Text:

“Geschlechtsspezifische Verfolgung muss in der Praxis endlich konsequent als Asylgrund anerkannt werden! Eine Gesellschaft, ein System, was es mit Menschenrechten ernst meint, muss geflüchteten Mädchen und FLINTA*, die Gewalt erlebt haben oder von Gewalt bedroht sind, sichere Verfahren und einen angemessenen Schutz bieten!”