Projektbeschreibung

Für die Strukturen zur Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen stellt die steigende Zahl von jungen Flüchtlingen eine große Herausforderung dar, insbesondere für das Betreuungspersonal und die zuständigen Behörden. Es gibt bislang keine bundesweiten Standards, so dass jedes Bundesland nach eigenen Wegen sucht, dem besonderen Schutzbedürfniss der UM gerecht zu werden. Gegenwärtig müssen in fast allen Bundesländern neue Aufnahmekapazitäten geschaffen werden – auch weil von der Unterbringung von unbegleiteter Minderjähriger, die älter als 15 Jahre sind, in Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende immer seltener Gebrauch gemacht wird (Hamburg, Saarland, z.T. in NRW, Rheinland-Pfalz). Diese zu begrüßende Entwicklung schafft jedoch neue Bedürfnisse zur Qualifizierung von Personal und zur Gestaltung des Aufnahmeprozesses. Denn die unterschiedlichen Hilfen im Aufnahmeprozess – sozialpädagogische Betreuung, aufenthaltsrechtsrechtliches Clearing, gesundheitliche Leistungen, psychosoziale Diagnostik, Suche nach Familienangehörigen, Vormundschaft, Beschulung etc. – müssen aufeinander abgestimmt sein, um passgenaue Hilfen für junge Flüchtlinge zu gewährleisten. In den meisten Bundesländern mangelt es jedoch an Konzepten, Kapazitäten und Qualifikationen um aufeinander abgestimmte Schutz- und Fördermaßnahmen anzubieten. 

Die Zielsetzung des Projektes ist die nachhaltige Verbesserung der Aufnahmesituation der besonders schutzbedürftigen Flüchtlingsgruppe der unbegleitete Minderjährigen. Drei Maßnahmenarten werden dazu angewendet:

  1. Qualifizierung des Betreuungspersonals, um bundesweit eine angemessene Aufnahme zu garantieren. Hierzu wird die Tagungsarbeit intensiviert.
  2. Verbesserte Erstinformation der betroffenen Kinder und Jugendlichen durch die Erstellung und Verbreitung von Informationsmaterial in altersgemäßer Sprache. Dies bedeutet auch, dass junge Flüchtlinge selbst zu Wort kommen und auf ihre Anliegen hinweisen können.
  3. Sensibilisierung für die Anliegen unbegleiteter Minderjähriger und Etablierung von Verfahren zum altersgemäßen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen. Dies umfasst eine stärkere Vernetzung und Austausch auf Bundes- und europäischer Ebene und eine grundlegende Evaluation der Aufnahmebedingungen von unbegleiteten Minderjährigen in Deutschland

Das Projekt war auf drei Jahre angelegt.

Projektmitarbeiter/innen

Am Projekt “Bestmögliche Aufnahme von umF in Deutschland” arbeiteten, in Kooperation mit den Landeskoordinator_innen, mit:

Thomas Berthold
Niels Espenhorst
Fördernde

Das Projekt wurde unterstützt durch eine Finanzierung von: